Freitag, 12. Oktober 2007

Muß Liebe schöön sein?!

Musiker sind in ihrer Form besondere Menschen.
Sie leben für die Musik die sie lieben.
Sie lieben aber auch ihr Instrument.
Zugegeben, auch unter Musikern gibt es Bigamisten,
die sich mehreren Musikinstrumenten gleichzeitig hingeben.
Doch nur ein Instrument bleibt das Lieblingsintrument.

Die Vielfalt der Musikintrumente ist bekanntlicher Maßen mannigfach.
Doch sind nicht alle Instrumente gleichsam wohlgeformt oder sexy.
Hier gibt viele Unterschiede in Form, Aussehen, Ausdruckskraft, Größe,
Volumen und Alter, fast so wie im richtigen Leben.

Und leben tut so ein Instrument, auch wenn das Nichtmusiker nicht glauben mögen.
Für einen echten Musiker leben Instrumente
und im Besonderen lebt das eigene Lieblingsinstrument.

So ist es also nicht verwunderlich,
daß manche Musiker so richtig verliebt sind in ihr Musikinstrument.
Und solche Musikinstrumentenliebhaber findet man überall.
Man muß nur ein Auge dafür haben, eine Auge,
um solche Leidenschaften auch bemerken zu können.

Ein äußerst sinnliches Instrument scheint die Bassgeige zu sein.
Von der Form her eher üppig gebaut, mit stattlichem Volumen,
aber schlanker Taille, einem eleganten Hals
und von bemerkenswerter Größe.
Der Teint eher braun gebrannt und scheinbar sonnenverwöhnt.
Nicht direkt zart besaitet, sonder eher Nerven wie Drahtseile,
aber mit herrlichem tiefen Klang ausgestattet,
das einen ganzen Raum sofort in Verzückung fallen lässt.

Eine Stimme hat sie, die Bassgeige, die einem sofort eine gewisse Ehrfurcht vermittelt,
und diese Stimme will gestimmt sein und bei Laune gehalten werden.
Große Schrauben helfen dem Liebhaber der Bassgeige,
ihre Stimmbänder in eine passende Stimmlage zu bringen.
So kann der Bassist seinen Bass durchaus seinen Bedürfnissen ganz gut anpassen.
Doch wehe dem Bassisten, der mit seinem Instrument nicht pfleglich umgeht,
er bestraft mit grausamer und abstoßender fast beleidigter Verstimmtheit.
Eine Wiedergutmachung scheint dann fast unmöglich.
Das neuerliche Einstimmen, der in ihrem Kern doch sehr zarten Saiten
mit äußerst behutsamen Betätigen der Schrauben scheint die einzige Möglichkeit zu sein.

Doch wenn sie mal so richtig gestimmt ist die Bassgeige,
dann liegt sie ihrem Bassisten förmlich zu Füßen
und mag dessen Herzen zu wahren Freudesprüngen zu verhelfen.

Bassist Franky von Farmer’s Breakfast ist so ein ausschweifender Instrumentliebhaber.
Seine Bassgeige ist ihm Begleitung, Sinnesfreude und Kameradin zu gleich.
Er liebt sein Instrument mit ganzer Hingabe und ohne Zurückhaltung.
Seine große Geige würde er nie im Stich lassen oder ihr die Partnerschaft kündigen.
Er bleibt ihr treu, vermutlich sein Leben lang.
Er holt aus ihr Töne heraus, die nie jemand anders ihr hätte entlocken können.
Frankys Seelenleben schwebt im Gleichklang mit seiner Bassgeige.
Sie ist ihm schon längst zur Lebensbegleitung geworden.
Sogar in seiner Wohnung oder auch im Auto hat sie einen maßgeblichen Platz eingenommen.
Man kommt kaum vorbei an ihr und ihr Franky schon gar nicht.

Frankys Bässin oder seine Bassgeige und Franky sind Lebenspartner ein Leben lang.
Und Franky bemüht sich sehr um sie und um ihre Wohlstimmung zu erhalten.
Schließlich hängt die Stimmungslage eines Musikers
immer von der Stimmungslage seines Instrumentes ab.
Und von beider Stimmung hängt die Stimmungslage eines ganzen Orchesters ab.

Franky ist mittlerweile zum Virtuosen geworden.
Er beherrscht seine Bassgeige genau so, wie sie ihn.
Im Gegenteil, beide scheinen schon zu einem Ganzen zusammengewachsen zu sein.
So quasi zu einem Teil aus einem Guß, zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk.

Hoffentlich wird Franky in dieser Partnerschaft nicht übermütig.
Im Prinzregenten Theater zu München hat man ihn vor Lässigkeit
bereits schon einhändig Bassgeige spielen sehen.

Franky ist sich seiner Bassgeige also schon völlig sicher – muß Liebe schön sein!

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